Aus dem Ortschaftsrat: September 2024

Hochwasser und real-Nachfolge

Die wichtigsten Themen der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats waren die Verpflichtung von Ortschaftsrat Steffen Maisch, das Hochwasser und die Sicherung der Nahversorgung.

Die Hoffnung, dass die extra eingeladene Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick benennt, wie es beim real weitergeht, wurde nicht erfüllt. Es gebe mit dem potentiellen Betreiber eine Vereinbarung, dies gemeinsam in einer Pesseerklärung zu tun. Dennoch war den Ausführungen der OB die Richtung zu entnehmen.

Die Stadtverwaltung verspricht ein attraktives und realistisches Gesamtkonzept. Es soll sich um die Ansiedlung eines Vollsortimenters handeln, der die Nahversorgung von Heidelsheim sicherstellen kann. Mit der Fertigstellung der baulichen Maßnahmen sei frühestens in der ersten Jahreshälfte 2026 zu rechnen.

Die OB räumte ein, dass Zeitdruck bestehe, wegen der Versorgung des Ortes und weil sich die ehemaligen real-Kunden neu orientieren. Provisorische Lösungen bis dahin seien schwierig, wegen der geringen Dauer und weil sie einen neuen Betreiber irritieren könnten.

Dennoch gab es einige Ideen aus dem Ortschaftsrat, so ein Einkaufsservice durch eine/n Beschäftigte/n im Freiwilligen Sozialen Jahr, weitere Stände auf dem Marktplatz, Automaten oder Container, ggf. auch auf dem real-Parkplatz.

Wenn immer mehr Geschäfte schließen, so zuletzt die Bäckerei Oberst, brauche es aber schnellstens eine Lösung, so Steffen Maisch. Wenn die grundsätzliche Entscheidung über Investor und Betreiber getroffen ist hat jede weitere Verzögerung nur Nachteile für alle Betroffenen, war die einhellige Meinung.

Die Stadt habe laut OB nach dem Saalbachhochwasser 2013 Planungen für geeignete Schutzmaßnahmen in Auftrag gegeben, Zuschussanträge gestellt und Gelder im Haushalt eingestellt. Durch Einsprüche und Klagen seien zusätzliche rechtliche Verfahren notwendig geworden und Verzögerungen eingetreten.

Von der Verwaltung sei die Aufarbeitung der Hochwasserereignisse mit allen beteiligten Organisationen vereinbart, um Schwachstellen offen zu legen. Auch die Konzeption zum Schutz bei Starkregenereignissen komme auf den Prüfstand.

Die Oberbürgermeisterin machte aber auch deutlich, dass auf eine private Selbstvorsorge nicht verzichtet werden könne.

Zur Wirksamkeit der Vorwarnung gab es bei Besuchern und Räten z.T. widersprüchliche Aussagen. So wurde geäußert, in den sog. Sozialen Medien habe es frühere und mehr Informationen gegeben als von offizieller Seite. Mehrfach wurde die Frage gestellt, warum keine frühzeitige Alarmierung über die Sirenen erfolgte, so von Sigrid Gerdau. Auch wurde erwähnt, dass die neue Brücke in der Judengasse, die den Abfluss im Saalbach erleichtern sollte, durch ihre Steigung den Abfluss des Wassers aus der Judengasse verhinderte.

Ortsvorsteher Uwe Freidinger sagte eine gesonderte öffentliche Veranstaltung zum Hochwasser und den schon vollzogenen und noch geplanten Schutzmaßnahmen zu, wie dies auch Tobias Dammert gewünscht hatte. 

Fragen von Bürgern und Räten und Wünsche für Haushalt der Stadt

Die meisten der über 20 Besucherinnen und Besucher der jüngsten Ortschaftsratssitzung interessierten die Themen Hochwasser und Nahversorgung (Bericht siehe Amtsblatt Nr. 39 v. 26.9.24), aber sie brachten auch Anfragen und Anregungen vor.

So wurde die Verkehrssituation vor der Schule in der Merianstraße angesprochen, so die dort trotz Engstelle und Fußgängerüberweg gefahrenen Geschwindigkeiten. Der Wunsch nach Umkehrung der Vorfahrt wurde geäußert, so dass Fahrzeuge vom Marktplatz her vor dem Tor warten müssten. Diese Möglichkeit verneinte Ortsvorsteher Uwe Freidinger. Dann würde nämlich oft ein Stau entstehen, der die Kreuzung beim ehemaligen „Ochsen“ blockiere.

Auch nach dem Stand des Spielplatzes Zehntgasse wurde gefragt. Dort wurden schon lange alle Spielgeräte abgeräumt. Nach dem Neubau der Brücke dort werde der Platz wieder aktiviert, so der Ortsvorsteher.

Weil die Schnellbahntrasse im Jahr 2025 längere Zeit gesperrt ist und dadurch mehr Züge durch Heidelsheim fahren, ist am Bahnübergang mit längeren Wartezeiten zu rechnen.

Ein Besucher brachte den Wunsch vor, den ehemaligen Mühlgraben als Fuß- und Radwegunterführung zu nutzen.

Ortschaftsrat Daniel Schwedes berichtete, dass am ersten Schultag nach den Ferien, und in der selben Woche ein zweites Mal der Schülerzug um 7.13 Uhr ausgefallen sei. Es habe keinerlei Information seitens der Bahn gegeben. Er schlug vor, die aus Obergrombach und Helmsheim kommenden Schülerbusse, die an Heidelsheim vorbei fahren, durch den Ort zu leiten.

Ortschaftsrat Thomas Lichtner regte unter dem Eindruck des Hochwassers an, am Saalbach Sträucher und Bäume einzukürzen und den Bach zu vertiefen.

Ortsvorsteher Freidinger dankte dem FC 07 für das Benefizspiel gegen den KSC zu Gunsten der Flutopfer. Er teilte mit, dass weiterhin Spenden für diesen Zweck möglich seien. Für die Vergabe an Betroffene schlug er die Bildung eines Gremiums vor, das Kriterien ausarbeite und nach diesen die Vergabe vornehme.

Der Ortschaftsrat hatte sich noch in der alten Zusammensetzung auf Wünsche für den Haushalt 2025 und die Finanzplanung der Stadt Bruchsal geeinigt. Diese Liste lag dem neuen Ortschaftsrat nun vor, der den Punkt „Unterführung für Fußgänger und Radfahrer im Mühlkanal“ zusätzlich zum Antrag erhob.

Die weiteren Themen der Mittelanmeldung sind: Planungsrate für die Neugestaltung des Marktplatzes, Aufstellung eines Bebauungsplans für Wohnbebauung im Gebiet Furt II, Aufstellung eines Bebauungsplans für ein Gewerbegebiet Kalkofen, Ausbau von Parkplätzen hinter der Volksbank (sobald dies rechtlich möglich ist), verkehrsgerechter Ausbau der Viktor-Renner- und der Neibsheimer Straße, Erweiterung der Spielfläche auf der ehemaligen Erdaushubdeponie Gänsgarten und Schaffung von Sitzgelegenheiten.

Diese Punkte wurden mehrheitlich beschlossen, bei Stimmenthaltung der AfD-Räte, weil diese bei der ersten Beschlussfassung noch nicht im Gremium und so nicht beteiligt waren. (goe)

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