Saalbachbrücke und Anschlussunterbringung im ehem. „Strohhut“
Neubau der Saalbachbrücke nähert sich der Realisierung
Trotz Terminüberschneidung mit dem letzten EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft, Ortsvorsteher Uwe Freidinger hatte diese mit der langfristigen Planung der Sitzungstermine begründet, hatten sich interessierte Zuhörer im Tagungsort Sporthalle eingefunden.
Oliver Krempel, Leiter des Stadtbauamts, und Christopfer Meyer erläuterten die Planungen für die Saalbachbrücke. Das bestehende Bauwerk sei in desolatem Zustand, es gebe erhebliche Schäden an Tragwerk und Überbau. Dies habe die Verengung der Fahrspur erzwungen. Da eine Sanierung nicht möglich sei, solle ein Neubau erfolgen.
Der diene auch dem Hochwasserschutz, Durch Änderungen an einem dort verlegten Abwasserkanal werde es möglich sein, die Sohle des Saalbach im Brückenbereich tiefer zu legen und den Durchfluss bei Hochwasser zu erhöhen. Der Neubau sei auch eine Voraussetzung für die künftige Aufhebung des Bahnübergangs, wenn dort keine LKW mehr queren können.
Die Maßnahme soll im August dieses Jahres ausgeschrieben und zu Beginn des neuen Jahres begonnen werden. Während der Bauzeit von voraussichtlich einem Jahr werde Fußgängern und Radfahrern neben der Baustelle eine Hilfsbrücke zur Querung angeboten. Zu den Baukosten von ca. 2,1 Mio € seien öffentliche Zuschüsse zu erwarten, so Krempel.
Alle Fraktionen des Ortschaftsrates begrüßten das Vorhaben.
Für die CDU wünschte Sigrid Gerdau eine möglichst hohe Tragfähigkeit der Brücke sowie eine Auslegung des zu ändernden Abwasserkanals auf zusätzliche Abflüsse aus einem künftigen Neubaugebiet Obere Furt. Die SPD hätte sich gewünscht, dass der Saalbach nicht senkrecht sondern schräg im Sinne des Straßenverlaufs gequert wird, während die FDP die Schleppkurven im Brückenbereich für zu eng hielt, so Thomas Lichtner. Er sah eine Verengung des befahrbaren Bereichs westlich der Straße von über 8 auf 6 Meter als Problem an.
Oliver Krempel sagte hinsichtlich des Anschlusses der Mühle Wachter weitere Gespräche zu. Die Umleitung des verbleibenden Verkehrs über die Hofferichstr. müsse vom Ordnungsamt sichergestellt werden, ggf. durch Parkverbote.
Die Saalbachuferbefestigung mit Vertiefung des Bachbettes oberhalb der Brücke werde in einem gesondertes Wasserrechtsverfahren angegangen. Die bisherige Lage der Brücke bleibe unverändert, auch weil zwischen Judengasse und Altenbergstraße keine Rennstrecke entstehen solle.
Ehemaliger „Strohhut“ wird für Anschlussunterbringung vorbereitet
Nach dem Erwerb der ehemaligen Gaststätte durch die Stadt stand jetzt die Entscheidung über die Art der Nutzung an, konkret der Umfang der Sanierung, die Raumaufteilung und die Belegung.
Lavidia Ramme-Karadag vom Sozialamt der Stadt erläuterte, wie die Zuteilung von Asylbewerbern an die Gemeinden erfolgt. Bis September d.J. habe die Stadt 62 Personen aufzunehmen, davon ca. 2/3 Einzelpersonen. Das Amt entscheide, wer wo untergebracht werde, so dass möglichst wenig Konflikte entstünden. Bei der Betreuung werde die Stadt vom Landkreis unterstützt.
Laut Oliver Krempel, Leiter des Stadtbauamts, ist die Idee der Stadtverwaltung, nach einer Teilsanierung die vorhandenen Räume und die Installationen weitgehend zu erhalten, damit die Kosten nicht so stark ansteigen mit negativen Folgen für die Mieten. Dem Ortschaftsrat waren ursprünglich zwei Varianten vorgeschlagen: Vorschlag 1 sieht die Unterbringung von insgesamt 32 Einzelpersonen in 10 unterschiedlich großen Zimmern vor, wobei im EG und im OG jeweils eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsbad vorgesehen sind. Der Vorschlag 2 sieht die Belegung mit maximal 26 Personen vor. Diese sollen sich auf 4 Wohnungen mit je 2 – 3 Zimmern verteilen. Von der Stadtverwaltung war die Variante 1 vorgeschlagen. Später wurden noch weitere Varianten als Kombination von V 1 und V 2 nachgeliefert.
Seitens der CDU sprach sich Sigrid Gerdau für die Variante 2 und damit für die Bildung von Wohnungen aus, die jeweils mit Küche und Bad ausgestattet sind. Das ehemalige Hallenbad solle einen Deckel erhalten, der Raum darüber als Gemeinschaftsraum genutzt werden.
Auch Martina Füg hielt seitens der SPD einen solchen Raum für Freizeit und Begegnung sinnvoll. Sie sprach sich für eine Kombination der Grundvarianten aus, weil sie teilweise die Durchmischung mit Familien erlaube.
Nach intensiver Diskussion mit Frau Oberbürgermeisterin Petzold-Schick, die bei diesem Tagesordnungspunkt anwesend war, lehnte der Ortschaftsrat einstimmig die Variante 1 ab und votierte bei einer Enthaltung für eine veränderte Variante 2. Danach sollen im EG Wohnungen gebildet werden, die mit Familien oder mit Wohngruppen belegt werden können, im OG soll es eine verbesserte Ausstattung für mehrere Wohngruppen in einer großen Wohnung mit zusätzlichen Kochmöglichkeiten und sanitären Anlagen geben.
Nachtrag am 12.7.: wie der Tagespresse (externer Link) zu entnehmen war, konnte sich der Gemeinderat das Heidelsheimer Votum im ersten Anlauf nicht zueigen machen. Wir sind gespannt auf die Entscheidung der Gemeinderats.