Förster Manuel Mannuß berichtet im Ortschaftsrat über den Zustand des Waldes.
Nach seiner Einschätzung hat sich der Wald nach mehreren trockenen Jahren durch reichliche Niederschläge in diesem Jahr regeneriert, so dass man von einem guten Zustand sprechen kann. Ziel ist es, mehr Wasser im Wald zu halten, damit so die Gefahr von Hochwasser gemindert wird.
So bietet sich an, kleinere, temporäre Wasserflächen zu ermöglichen, in denen Amphibien laichen und sich entwickeln können.
Der viele Regen hat dem Wald eine Verschnaufpause verschafft. Die jungen Kulturen stehen noch gut da, bereits geschädigte ältere Bäume nicht, besonders wenn diese an Waldrändern stehen und Hitze und Trockenheit besonders ausgesetzt sind.
Hier sieht der Förster einen Konflikt zwischen Verkehrssicherungspflicht und Naturschutz, weil gerade diese alten Riesen vielen Arten Lebensräume bieten.
Der Wald hat auch die Aufgabe als Holzlieferant. Angestrebt wird eine langfristige Verwendung von Holz als Baustoff. Im Jahr 2025 sollen 5.500 Festmeter (fm) als Vornutzung (Auslichtung weniger geeigneter Bäume) und 2.500 fm als Hauptnutzung (erntereife Bäume) gefällt werden.
Als wichtige forstliche Aufgabe sieht der Förster die Konzentration auf die Jungbestandspflege und die Eindämmung der Neophyten (eingewanderte Pflanzen).
Im Jahr 2026 ist die sogenannte Forsteinrichtung geplant. Mit dieser alle zehn Jahre durchzuführenden Planung wird eine Bestandsaufnahme des Waldes nach Alter, Baumart und Holzmenge gemacht und festgelegt, wie er sich künftig entwickeln soll. Dabei gilt das Ziel, den Wald widerstandsfähiger zu machen gegen schädigende natürliche Ereignisse und Entwicklungen, auch durch neue Baumarten wie die Elsbeere, wenngleich der Förster auch Buche und Eiche als zukunftsfähig einschätzt, so die Antwort auf eine Frage von Martina Füg.
Abschließend beschrieb Mannuß seine Aufgabe so: Fördern was da ist, zulassen was entsteht, schaffen was fehlt.
Die Befürchtung von Isabel Kiefer, beim Bau von Windrädern entstünden neue Waldränder, relativierte der Förster. Durch Pflanzen schnell wachsender Sträucher und Bäume könne Sonnenbrand vermieden werden.
Auf Frage von Tobias Dammert bestätigte Mannus hohe Wildbestände. Dies könne bei der Naturverjüngung ein Problem darstellen, er befinde sich darüber im Austausch mit den Jägern.
Ortsvorsteher Uwe Freidinger dankte Manuel Mannuß und erinnerte an die Möglichkeit für nicht versicherte Geschädigte, im Rathaus bis 31.12. d.J. Fluthilfe zu beantragen. (goe)